Web 2.0 – Was ist damit gemeint?
Der Begriff geistert seit geraumer Zeit durch die Medien – überall spricht man von „Web 2.0“. Doch was ist dieses Web 2.0? Was beinhaltet das Konzept? Und welche Optionen bietet es Privatpersonen und Unternehmen?
Bevor diese Fragen beantwortet werden, wollen wir an dieser Stelle zuerst die Wurzeln dieses regelrechten Internet-Evolutionssprungs klären. Maßgeblich involviert in der Entwicklung von Web 2.0 ist der amerikanische Software-Entwickler und Unternehmer Tim O’Reilly und seiner gleichnamige Firma O’Reilly. Nach dem jähen Ende der Dotcom-Blase im Jahr 2001 fand ein Brainstorming zwischen MediaLive und O’Reilly statt. Thema war unter anderem die Zukunft des Internets nach der virtuellen Wirtschaftskrise. Im Verlauf des Treffens waren sich die Teilnehmer einig, dass das Internet noch lange nicht Geschichte sei, sondern schon bald eine weit größere Bedeutung erlangen würde als bisher. Etliche neue Produkte der unterschiedlichsten Anbieter würden das Internet zu einer verbesserten Version reifen lassen, sozusagen als Version 2.0 – dem Web 2.0. Es wurden in Folge einige Ansätze gesammelt, die das neue Phänomen beschreiben sollten.
In seinem Artikel „What is the Web 2.0?“ erklärt Tim O’Reilly, welche Merkmale das Konzept im Einzelnen ausmacht. Alle genannten Eigenschaften werden von ihm sehr ausführlich beschrieben, sollen hier jedoch nur in zusammengefasster Form ausgedrückt werden. Einfach formuliert werden unter der Bezeichnung Web 2.0 eine Reihe verschiedener Social Media-Dienste und Web-Portale zusammengefasst, die bestimmte Eigenschaften gemeinsam innehaben. Interaktion zwischen den Anwendern ist dabei die vielleicht wichtigste Komponente. Ob das Posten von Statusmeldungen, das Verfassen von Wikipedia-Artikeln, das Präsentieren von selbst geschossenen Fotos auf Flickr oder das Drehen eigens produzierter Video-Clips für YouTube: So genannter User Generated Content macht das Web 2.0 erst zu dem, was es ist. Hier kann jeder ein Macher sein, jedermann kann seine Meinung äußern und sogar die Kleinigkeiten des Alltags mit anderen teilen, sofern er will. Dabei spielen natürlich auch die Social Networks wie XING oder Facebook eine große Rolle.
Noch nie war der Austausch von Informationen so leicht. Aus dem Datenfluss ist mittlerweile eine regelrechte Daten-Flut geworden. Besonders für Unternehmen eröffnen sich mit der Entwicklung des Web 2.0 ganz neue Marketing-Strategien, die in vielen Fällen (noch) kostenlos sind. Cleveres Viral Marketing kann sich in der Blogosphäre rasend schnell verbreiten und ermöglicht zudem eine Reichweite, die andere Medien kaum schaffen. Dabei kann es sich etwa um einen aufwändig produzierten Werbefilm handeln oder um einen Aufruf zu einem so genannten Flash Mob, bei dem sich hunderte Menschen zu spontanen Aktionen im ‚Real Life’ treffen. Aufgrund seiner Innovationskraft hat sich die ‚verbesserte’ Version des Webs zu einem wichtigen Allround-Instrument sowohl auf der privaten als auch geschäftlichen Ebene etabliert. Und ein Ende scheint noch lange nicht erreicht. Es bleibt spannend, welche Blüten Web 2.0 und Social Media noch treiben werden. Denn hier gilt: Je ungewöhnlicher, desto besser.
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