SEO Texte

SEO-Texte? Nein danke, aber so werden gute Texte fürs Web verfasst

Gute Texter sind nicht gleichzeitig auch gute Webseiten-Schreiber. Denn digitale Medien haben ihre eigenen Gepflogenheiten – nur wer diese kennt und berücksichtigt, kann auch damit rechnen, dass seine Texte gelesen werden. Das Wichtigste vorab: Der Leser muss den Text schnell überfliegen können. Daher haben endlose Texte auch keine Chance. Hinzu kommt, dass Online-Texte einfach verständlich und leicht lesbar sein müssen.

Regel Nummer 1: Texte auflockern durch Absätze und Infokästen

Bereits im Vorfeld ist es hilfreich, Artikel entsprechend in kleinere Absätze zu gliedern. Dies hilft zum einen dabei, die eigenen Gedanken zu strukturieren und zum anderen sorgt es dafür, dass Leser Sinnzusammenhänge durch Absätze besser verstehen. Wichtige Zusatzinformationen, wie zum Beispiel Zahlen, Fakten, Adressen oder Öffnungszeiten, können Sie in kleine Kästchen am Rand oder in extra Absätzen sehr gut und übersichtlich darstellen.

Regel Nummer 2: Leser ansprechen

Die Einleitung am Anfang Ihres Textes muss innerhalb von nur zehn Sekunden die Aufmerksamkeit des Lesers derart fesseln, dass er weiter liest. Ist demnach die Überschrift und Einleitung nicht fesselnd genug, klickt der potenzielle Leser weiter und es gibt keine zweite Chance! Ein guter Titel bringt die nachfolgenden Merkmale mit sich:

  • Auf einem Blick ist das Thema ersichtlich
  • Titel ist selbsterklärend
  • Je kürzer desto einprägsamer
  • Metaphern und Wortspiele reizen zum Weiterlesen

Wie mit der Überschrift, verhält es sich auch mit der Einleitung. Sie bringt es in ein paar Zeilen auf den Punkt, worüber der nachfolgende Text handelt und reißt das Thema an. Fast noch wichtiger: sie weckt Interesse und macht Lust aufs Lesen.

Regel Nummer 3: Lebendige und klare Sprache

Damit der Leser auch noch nach der ersten Hürde am Ball bleibt, sollten Sie den Text nicht zäh und verstaubt schreiben. Denn wer hat schon Lust auf einen langweiligen Text? Eine lebendige und klare Sprache lebt von möglichst vielen Verben und nur sehr wenigen Substantiven. Auch Schachtelsätze sollten Sie tunlichst vermeiden.

Regel Nummer 4: Fremdwörter vermeiden

Zwar gehören Anglizismen zur Entwicklung der deutschen Sprache mit dazu und wir sprechen von Public Viewing, Screenshots und mp3-Playern, trotzdem gilt die Grundregel, dass auf Fremdwörter – auch wenn sie noch so modern sind – weitestgehend verzichtet werden sollte.
Ein Text, der mit vielen Fremdwörtern gespickt ist, liest sich nicht nur kompliziert, er vermittelt dem Leser auch das Gefühl, dass der Autor über etwas schreibt, was dem Leser verschlossen und unerklärt bleiben soll. Stattdessen sollte Wissen vermittelt und Hintergründe beleuchtet werden. Kurz: Ein Text sollte informieren und aufklären!

Regel Nummer 5: Stilform und Zeit beibehalten

Haben Sie sich einmal für eine bestimmte Stilform entschieden, so müssen Sie diese auch im ganzen Text beibehalten. Daher ist bereits im Vorfeld zu klären, ob es sich bei dem Text um eine Meldung, einen Bericht, eine Nachricht oder ein Interview handelt. Die Unterschiede:

  • Eine Meldung ist eine sehr kurze Stilform. Charakteristisch ist ihre einfache Struktur, die klar und prägnant ist. W-Fragen werden beantwortet und auf Fremd- und Fachwörter wird verzichtet.
  • Der Bericht ist ausführlicher als eine Nachricht. Er berichtet sachlich und nüchtern über einen Sachverhalt. Auch der Text-Aufbau und die Sprache unterscheiden ihn von der Nachricht. Alle Infos werden attraktiv präsentiert, Hintergründe werden beleuchtet, alle Fragen werden beantwortet und die Infos sind chronologisch der Wichtigkeit nach geordnet. Der Bericht gliedert sich immer in eine Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss.
  • Die zweitkürzeste Form ist die Nachricht. Sie ist etwas ausführlicher als die Meldung, wird aber dennoch knapp gehalten. Die Nachricht steht immer in der Vergangenheitsform und ist verständlich und objektiv. Alle Fragen werden beantwortet, die Sätze sind kurz bereits im ersten Satz wird das zentrale Thema abgehandelt.
  • Das Interview ist eine besondere Form, denn es informiert über Meinungen und gibt auf Fragen Antworten.
    Sehr viele Texter springen in den Zeiten hin und her und verwenden einmal die Gegenwart und einmal die Vergangenheit. Generell allerdings sollten Artikel im Präsens (Gegenwart) oder Präteritum (erste Vergangenheit) stehen. Die einmal gewählte Zeitform muss stets beibehalten bleiben.

Da Berichte und Nachrichten aus der Vergangenheit informieren, werden sie bis auf den ersten Satz stets im Präteritum geschrieben.

Regel Nummer 6: Zwischentitel und Hervorhebungen

Alle zwei bis drei Absätze sollten Sie im Text eine Zwischenüberschrift einfügen, die über den Inhalt der nachfolgenden Absätze informiert. So kann der Leser auch von Zwischenüberschrift zu Zwischenüberschrift springen und die für ihn interessanten Abschnitte finden.

Kernaussagen, die im Lauftext hervorgehoben werden, zum Beispiel durch Fettschrift, helfen ebenso dem Leser, den Text zu überfliegen. Ungeeignet sind Unterstreichungen, da diese für Links reserviert sind und Kursivschrift, da diese schlecht lesbar ist.

Noch viel besser als kurze Absätze sind jedoch Aufzählungen und Tabellen. Nicht jeder Text eignet sich für eine derartige Formatierung, aber wo es passt, sollten auch die Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Bei einer Aufzeichnung von Vorteilen ist es zum Beispiel sehr übersichtlich, wenn für jeden einzelnen Vorteil ein eigener Bulletpoint genutzt wird.

 

Für Abläufe eigenen sich sehr gut nummerierte Aufzählungen und bei einem Vergleich eine Tabelle, die die Gemeinsamkeiten und Unterschiede übersichtlich darstellt. Auch Fotos, Infografiken und Diagramme lockern einen Text auf und lassen ihn attraktiver erscheinen.

5 Kommentare
  1. Barbara sagte:

    Ein sehr guter Beitrag, dem ich als SEO-Texterin nur zustimmen kann. Was mir allerdings fehlt, ist die Bedeutung der Texte für die Suchmaschine. Die gekonnte Verknüpfung von Suchmaschinen- und Lesefreundlichkeit ist die größte Herausforderung beim Texten. Der Kunde will zu ausgewählten Keywords gefunden und zugleich soll der Leser mit dem Text gefesselt und zu Bestell- oder Anmeldeaktionen animiert werden. Eine saubere Suchbegriffsanalyse mit den für den Text wichtigsten Suchbegriffen unter Einbezug semantischer Begriffe sowie Proof-Keywords ist die Basis für einen gelungenen Text, der im Aufbau die o.g. Regeln befolgen sollte.

  2. Denis sagte:

    Wie Barbara bereits gesagt hat ist die Kunst tatsächlich Content zu erstellen der zum einen conversionstark ist und zum anderen für Google optimiert ist. Da immer gleich auf eine Lösung zu kommen ist oftmals nicht so leicht und bedarf sehr viel Erfahrung.

  3. Sylvia Hofmann sagte:

    Da muss ich meiner Vorrednerin zustimmen. Dass der Text gleichzeitig gut optimiert ist und Spaß beim Lesen macht, ist wirklich schwer. Darin besteht die größte Challenge.

  4. Walter sagte:

    In meinen Augen haben SEO-Texte immer noch einen viel zu schlechten Ruf. Das liegt vor allem daran, dass viele nicht verstehen, dass es nicht um Keywordstaffing, sondern viel mehr um den Mehrwert für den Leser geht. Das finde ich sehr schade.

  5. Manuel sagte:

    Ich finde auch SEO-Texte werden immer direkt als schlecht bewertet, dabei sind die doch gar nicht so schlimm…
    Ich meine eigentlich will jeder ein SEO-Text haben! Allerdings finde ich auch, das eine gute Lesbarkeit trotzdem das wichtigste ist.

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