schema.org für lokale Branchensuche einsetzen
Viele Unternehmen erscheinen mit ihren Standorten nicht in der Google-Suchergebnisliste, da sie auf ihrem Webauftritt keine crawlbare URL-Struktur benutzen. Google hat mit schema.org eine Möglichkeit geschaffen, die einzelnen Filial-Standorte im Web abzubilden.
Was schema.org bedeutet
Schema.org ist eine Webseite, die ihren Nutzern einen Mikrodaten Wortschatz bereitstellt, der dazu dient, die eigene Homepage besser zu beschreiben. Dies ist ein gemeinsames Projekt von Microsoft, Google, Yahoo und Yandex, eine bekannte russische Suchmaschine.
Insbesondere Webseiten mit einem Verkaufszweck sollten schema.org verwenden, um ihre Internetpräsenz zu verbessern. Heutzutage besteht das Web nicht ausschließlich aus HTML-Seiten, die ausschließlich Text beinhalten und dadurch von Google & Co. einfach erkannt werden können. Das Internet weist ebenso Videos, Animationen und Bilder auf, die ein Mensch zwar lesen kann, aber keine Suchmaschine wie Google. Und genau darin liegt das Problem: die Suchmaschinen können diese Inhalte nicht verstehen.
Durch den Einsatz von schema.org verstehen Webcrawler nun besser die durchsuchten Webseiten sowie deren Ausrichtung. Suchmaschinen möchten gerne sämtliche verfügbaren Informationen sammeln, organisieren und der Welt zugänglich machen. Aus diesem Grund erfolgte von Google eine offizielle Ankündigung, dass Google künftig Markup nach schema.org unterstützen wird. Die Markup-Syntax wird von allen gängigen Suchmaschinen unterstützt.
Bislang gab es drei verschiedene Standards für eine Unterstützung der Daten-Markups:
- Mikrodaten
- Mikroformate
- Ressource Description Framework (RDFa)
Schema.org benutzt nun künftig nur noch ein einziges Format, und zwar die Mikrodaten.
In Zukunft werden folgende Informationen von Google in den Suchergebnislisten gesondert ausgewertet und angezeigt: Die Unternehmenstelefonnummern des Kundenservice, des technischen Supports, der Rechnungserstellung und der Buchhaltung. Weitere Informationen wie Gebührenfreiheit, Hörgeschädigten-Eignung und Beschränkungen auf bestimmte Länder werden ebenfalls angezeigt.
Zum Standort erfolgen Informationen zur Adresse, den Öffnungszeiten, den Rufnummern vor Ort und auch über die vorhandenen Abteilungen und Services wie Geldautomaten usw.
Alle Suchmaschinen werten Markups unterschiedlich aus. Google generiert die sogenannten Rich Snippets in den Suchergebnissen.
Die richtige Verwendung von schema.org
Schema.org fügt die Attribute itemscope, itemprop und itemtype in die Markup Language der Webseiten ein, um das Verständnis des Inhalts der Webseiten den Suchmaschinen zu erleichtern.
Itemscope enthält die Informationen über den Webseiten Gegenstand. Itemprop beschreibt alle weiteren relevanten und für die Suchmaschinen interessanten Eigenschaften, die dazu dienen, das Objekt besser zu verstehen. Mit itemtype wird der Gegenstand der Webseite festgelegt und mit inhaltsbeschreibenden Begriffen wie Event, Book, Movie oder Product klassifiziert.
Auf der schema.org Webseite gibt es einen umfangreichen Leitfaden für die ersten Schritte, der anschaulich erklärt, wie Markups auf der eigenen Webseite verwendet werden können. Hat man nun die entsprechenden Daten mit den Markups gekennzeichnet, kann das Ganze noch mit dem ebenfalls dort vorhandenem Test-Tool überprüft werden. Bei Falscheingaben erscheint eine Fehlermeldung.
Die Auswirkungen von schema.org im Ranking
Inwieweit eine Auszeichnung per Mikrodaten nun zu einem besseren Suchmaschinen-Ranking führt, ist noch nicht bekannt. Es ist aber durchaus davon auszugehen, das Google künftig bei einer weiteren Verbreitung und Bewährung der Mikrodaten den Auszeichnungen eine stärkere Gewichtung beimessen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die eigenen Suchergebnisse als Rich Snippet in den SERPs angezeigt werden, steigt jedoch. Bereits jetzt werden Rich Snippets bei Google.com stark genutzt.
Gemäß einer Studie von Searchmetrics ist Deutschland sogar weltweit führend bei der Nutzung von schema.org. Trotzdem nutzen gerade einmal 0,41 Prozent der untersuchten Seiten Auszeichnungen. In den Staaten liegt dieser Wert sogar lediglich bei 0,3 Prozent.
Festgestellt wurde zudem, dass überwiegend größere Domains Markups mithilfe strukturierter Daten einsetzen. Am häufigsten liefern Kritiken, Filme und Software Schema-Markups. Dies wird noch über eine eingebundene Skala mit Sternchen visuell betont.
Von Searchmetrics wurden für die Studie mehrere Zehntausend Keywords auf die die ersten 50 Suchergebnisse auf Google.com ausgewertet. 36,6 Prozent enthielten mindestens einen Treffer, der Informationen aus Schema.org enthielt. Die häufigsten Ergebnisse waren Filme mit 27 Prozent und Angebote mit 21 Prozent.
Domains mit einer schema.org-Integration rankten besser
Ebenfalls interessant ist auch, dass Webseiten, welche schema.org verwenden, durchschnittlich besser platziert wurden als solche ohne schema.org Einsatz. Im Ranking lagen Seiten mit schema.org durchschnittlich auf Platz 21, solche ohne schema.org hingegen im Schnitt nur auf Platz 24.
Allerdings ist kein kausaler Zusammenhang zu beweisen. Wahrscheinlicher ist, dass Seitenbetreiber, die schema.org einsetzen, auch ansonsten auf eine deutlich höhere Qualität ihrer Webseiten Wert legen und somit auch gleichzeitig auf andere wichtige inhaltliche und technische Aspekte achten und deshalb ein besseres Ranking erhalten.