Kurz und knackig – Retro Blogging wieder aktuell, Teil 5
Eine Anleitung und Fürsprache für klassisches Content Design
3.) Mit welchen Elementen wirkt mein Content am besten?
In der Tat handelt es sich dabei um eine gute Frage, für die es keine allgemeingültige Richtlinie gibt und sich lediglich Richtlinien anbieten, nach denen man eine gewisse Inhaltspolitik entwickeln kann und über die Statistischen Aufzeichnungen bestimmte Rückschlüsse und daraus erwachsendes Potential zur Optimierung ableitet. Bestimmen wir jedoch zunächst die relevanten Inhalts-Typen für ihr Weblog:
Textbasierender Content
Der inhaltliche Grundstein ihres Projektes, für Mensch und Maschine gleichermaßen, der Anlass ist um auf ihrem Blog zu bleiben und die bereitgestellten Inhalte zu konsumieren. Das finale Ziel ihrer Inhalte sollte darin liegen, eine vollständige und schwer zu zerrüttende Konversion ihrer Seitenbesucher zu erreichen. Aus der Zahl dieser „Regulars“ ergibt sich der interagierende Anteil der Seitenbesucher, welcher auf ihrem Blog aktiv ist.
Vom technischen Aspekt bieten auch in der klassischen Form verfasste Postings ausreichend Volumen, um für die keyword-spezifische Optimierung des textbasierenden Content nutzbar zu sein. Dies gilt Grundsätzlich für jedes Text-volumen zwischen 250 und 400 Wörtern. Unter Berücksichtigung der vernunftgelenkten Maßgabe einer grundsätzli-chen Anforderung an die konsistenter Lesbarkeit und den gleichmäßigen Sprachfluss ihrer Inhalte entsprechend der schwerpunktmäßig festgelegten Keywords ihres Optimierungs-Konzeptes auch mittels von Synonymen und wortglei-chen Begriffen gestalten und erhalten konsistente Ergebnisse in der On-Page Optimierung nach professionellen SEO-Standards.
Bilder – Statisch & Animiert
Ob originaler Content oder Repostings, ob statisch oder animiert: Durch Bilder lassen sich aufgrund des „modus operandi“ des menschlichen Verstandes unmittelbare Regungen auf emotionaler Ebene hervorrufen. Daher eignet sich diese Form des Content dafür, im Rahmen einer zurückhaltenden Dichte der Einstreuung als idealer Anker zu fungieren, der Seitenbesucher zum Verweilen animieren kann und somit die Chance auf eine Visitor Conversion erhöhen kann.
Darüber hinaus lassen sich Bilder, welche als HTML-Elemente bisher für die Webcrawler der Suchmaschine Google „blinde Flecken“ waren und nicht erfasst wurden, durch die optimierte Bestückung nach Aspekten der SEO mittels der ALT-Tags und der Title-Descripton als Einstiegspunkte für Traffic gestalten, welcher über die Google Bildersuche geleitet wird, da hier Bereiche und Keyword-Kombinationen mit Top-Ranking in Reichweite, die in der organischen Google Suche hoffnungslos überlagert sind.
Videos & Streams
Während Bildmedien und textbasierender Content bereits seit der Geburt des Internet als vollwertige Inhaltstypen aner-kannt und in die technischen Standards integriert sind, taten sich die Mitglieder des W3C-Konsortium in der Überein-kunft über Standards für multimediale Inhalte sehr schwer, umso mehr in der Ausführung ihrer Beschlüsse nach erfolg-ter Standardisierung.
Lange Zeit galten Mediencontainer als state-of-the-Art, welche mittels Macromedia Flash (Später Adobe) umgesetzt wurden. Dieser Standard hielt sich in Ermangelung von durchsetzungsfähiger Konkurrenz und entgegen aller Kritiken bis zur Freigabe der Meilensteine von HTML 5 zwischen 2008 und 2012, welches die Einbindung von Videodateien mittels nativem HTML ermöglicht und dadurch erstmalig die „Lesbarkeit“ für Webcrawler ermöglicht und durch erwei-terte Möglichkeiten der Kenntlichmachung durch die Einbindung der Title-description und des ALT-Attribut zu einem besser zu erfassenden Element innerhalb des Seitenquelltext mit SEO-relevanz geworden ist.
Im alltäglichen Umgang mit Containern und Applets zur Darstellung von multimedialen Inhalten sollte man stets eher mit Zurückhaltung agieren. Bedingt durch die grundsätzliche Fixierung des Menschen auf optische Reize neigen solche Inhalte dazu, den Seitenbesucher vom eigentlichen Content abzulenken und nach dem unmittelbaren Konsum einen Absprung zu provozieren. Ausnahme hiervon sind, wenn auch nicht unbeschränkt, die Einpflege und Promotion eigenen Contents in dieser Darreichungsform, da hier von einer unmittelbaren Assoziation gesprochen werden kann, welche durch Intros und Jingles den Anker im Bewusstsein des Konsumenten setzt und somit nicht vollkommen ohne konkreten Bezug zum Quellmedium konsumiert, wie es bei externen Mediencontainern der Fall wäre.
Wir fassen zusammen
Es ist nicht der Mai, der in diesem Jahr 2013 für die Szene der SEO-Blogger „alles neu“ macht, es ist der Februar und trotz des Rückschritts auf alte Vorlagen und Gestaltungsmuster darf längst nicht von „ollen Kamellen“, wie man im rheinischen Köln sagt, gesprochen werden, denn diese wurden gerade jüngst zur Karnevalszeit erst unter die Leute gebracht.
Für die Blogosphäre im europäischen, speziell dem deutschen Raum, gewinnt der gesamte Prozess des Content Design hingegen wieder ein gesundes Stück an Konsistenz und gestalterischer Sicherheit, mit dem zumindest bis zum Release kommender Iterationen des Suchalgorithmus auf eine bekannte Weise gearbeitet werden kann. Die Frage, welche sich in diesem Kontext jedoch stellt, ist die Einsichtsfähigkeit der SEO-Branche hierzulande, über die Sinnhaftigkeit dieses Rücktritts von vermeintlich überlegenen Optimierungsmöglichkeiten für Webseitencontent. Doch das Jahr ist lang und es wird sich zeigen, wie stark der Anpassungsdruck tatsächlich ist, der sich auf den Rankings des einen oder anderen niederschlägt.
Das sich die angekündigten Auswirkungen des „Penguin“-Updates jedoch lediglich in solch geringem Umfang auf das Ranking auswirken würde ist die eine Seite der Medaille, welche den Suchmaschinenkonzern nicht sonderlich gut da-stehen lässt, während die andere die neue Gewichtung des Nutzerverhaltens und den wachsenden Einfluss des Schwarmverhaltens, welches sich aus der Gesamtsumme der erfassten Messwerte des Userverhaltens ergeben.
Scheinbar ist dieser Faktor ausschlaggebend genug, um sie sonst eher trägen SEO-affinen Blogger in Übersee über Umwege tatsächlich dem gestellten Anspruch der Google-Entwickler zu entsprechen lassen, in dem sie ihre Inhalte tatsächlich für ihre Seitenbesucher und nicht für die algorithmische Erkennung der Webcrawler umgesetzt haben.
Und irgendwie beruhigt es doch ein wenig, in dem Wissen zu sein, das man auch in den Entwicklungsbereichen der Suchmaschine Google, unter der Federführung von Matt Cutts, kein vollumfängliches Verständnis für die Dynamiken ihrer Suchmaschine besitzen, was dem oft dämonisierten Unternehmen wieder einen Hauch Menschlicher Fehlbarkeit verleiht.
Und was sagen Sie dazu? Was haben Sie beobachtet?