Die 30er-Zone des SEO – Backlink-Strukturen

Die „natürlichen“ Wachstumsraten von Backlink-Strukturen

Das Wachstum der Backlinks sind seit „Penguin“ bildlich gesprochen die 30km/h-Zone der SEO, doch dabei bleibt es nicht: Mit Radarfallen, Blitzern und fest Installierten Bodenkrallen. Maßnahmen, die jeden Temposünder entweder teuer zu stehen kommen oder von 100 auf 0 zum Stillstand bringen.

2012 war für die Webspammer ein Jahr hart am Wind – Mit einer besonderen Erbarmungslosigkeit geht man auf Seiten von Google gegen sie vor, nachdem sie in der Vergangenheit immer wieder die Ergebnisseiten der Suchmaschine durch manipulierte PageRanks und Backlink-Strukturen manipuliert hatten. Ihr kommen und gehen, welches von tage- und wochenlangem Chaos in den SERPs von Google begleitet wurde, ertrug man auf ähnliche Weise, wie ein Bauer auf einer Hallig die Gezeiten und ihre Unbillen ertragen würde: Als gegebenen Umstand. Bis ein Pinguin diesen Umstand ändern würde.

Der PageRank, früher Herzstück des Ranking-Verfahrens der Google Suche ist ebenso wie das Erzeugen einer wachsenden Relevanz von Webseiten mittels des Aufbau von Backlink-Strukturen seit jeher Brot und Butter jedes SEO-Professionals. Unbestreitbar jedoch auch zum „täglich‘ Brot“ zwielichtiger Linkverkäufer und Online-Betrüger. Diese machten sich die Fehler im Design der Ranking-Faktoren zunutze und verdienten sich durch den Verkauf von abgehenden Backlinks manipulierter Webseiten eine goldene Nase.

Das geschah zum Leidwesen der Verbraucher als auch Professioneller gleichermaßen. Über Jahre hinweg waren doch die Lücken bekannt und mehr als plakative Aktionen in Form von regelmäßigen Massen-Lock-outs eindeutig manipulierter Webseiten blieben die einzige Form, deren Wirksamkeit verschwindend gering ausfiel. So erschien es wie das Anpreisen von altem Wein in neuen Schläuchen, als Google auch vor dem „Penguin“-Update wie üblich den großen Schlag gegen die Manipulation des PageRank und unnatürlichen Entwicklungen von Backlink-Strukturen auszuholen. Das gelangweilte Gähnen wich spätestens am 24.April 2012 einem erschrockenen Ausruf: Nach dem Roll-out wurde klar, dass Google es dieses Mal ernst meinte.

Angekündigt: Ja! – Erwartet: Nein! – Erschrockene Reaktionen, als Google mit seinem „Penguin“ für Ordnung sorgte

Seit dem Roll-out der 2012er-Iteration des Kernstück der Suchmaschine findet eine neue, strengere Überprüfung statt: Das Wachstum von Backlink-Strukturen wird in einem Abgleich mit vergangenen Werten verglichen. Verlässt die festgestellte Wachstumsrate dabei einen von Google definierten Normbereich abzüglich der Toleranzwerte, spricht man Seitens Google von einem „unnatürlichen Wachstum“, welches mit einem Manipulationsversuch gleichgesetzt wird und zu einer automatisierten Sanktionierung der betroffenen Webseite führt. Zumeist werden diese Penaltys nach einem Rückbau auf das von Google vorgesehene Maß und dem Absitzen einer Zeitstrafe wieder aufgehoben.

Im besten Falle. Denn bei der Eskalation ist noch reichlich Luft nach oben: Denn in Fällen extremer Abweichungen kann es dabei durchaus zur vorläufigen Komplettsperrung einer Domain und ihrem Ausschluss aus dem Index der Google Suche kommen, da hier vermeintlich Zweifelsfrei von einem Manipulationsversuch ausgegangen werden kann. Ein solches Verhalten führt entsprechend der Google Webmaster Guidelines zu einer Vollsperrung samt Ausschluss aus dem Suchindex und

Ein halbes Jahr Bewährung – „Sandbox“ heißt die Stille Ecke, in die zu strebsame Start-Ups gestellt werden

Denn unter besonders scharfer Beobachtung stehen jene Domains, welche zum Zeitpunkt des erstmaligen Crawls ein Alter aufweisen, welches kleiner als ein halbes Jahr ist. Sie erleben in ihrer Entwicklung einen „Sandbox“ genannten Penalty-artigen Effekt, welcher als Maßnahme zur Eindämmung der grassierenden Flut an Spam-Bots früherer Tage dient. Diese autark agierenden Scripts und Bot-Netze richteten in der Vergangenheit immer wieder neue Domains und Spam-Webseiten ein und erhielten durch den umgehenden Eingang von Backlinks aus einem Pool an Domains, was unmittelbar zur Vergabe eines hohen PageRank führte – Unberechtigterweise, versteht sich.

Um die Kontrolle über diese massiven Manipulationen zu gewinnen, wird das Wachstum der Backlinkstrukturen von jungen Domains den Zeitraum von etwa 6 Monaten besonders streng beobachtet. Registriert Google bereits geringste Abweichungen im Wachstum der Backlinkstruktur, wird diese zumeist umgehend in eine „Sandbox“ verschoben. Somit ist diese Seite bis zum Zeitpunkt einer neuerlichen Freigabe nicht im Suchindex aufzufinden. Von offizieller Seite unbestätigt, geht das Gerücht um das sich die Zeitspanne des Verweilens in der „Sandbox“ durch den unmittelbaren Rückbau des bestehenden Linkaufbaus betroffener Webseiten auf „Null“ in Verbindung mit vorsichtigen Eingängen von Backlinks hochwertig gerankter Webseiten verringern.

„Den Letzten beißen die Hunde“ – Doch wer zu schnell ist, den beißt Google. Wortwörtlich.

Es ist bekannt, dass die Firmenpolitik der Betreiber von Google keinerlei Verhandlungsspielraum bei der Anwendung und Umsetzung einmal von ihnen beschlossener Richtlinien gegenüber den Betreibern von Webseiten einräumen. Daher bleibt jeder Protest vermutlich ungehört, auch wenn Google mit diesem Maßnahmenpaket eine Verlangsamung in der Entwicklung neuer Webseiten erzwingt, die in den Markt nachrücken, aber auch das spontane Wachstum von bereits bestehenden Webseiten zu einer Art „Russisch‘ Roulette für SEOs“ machen.

Der beste Rat, welchen man jedem Betreiber aufstrebender oder junger Online-Projekte und Start-Ups nur wärmstens ans Herz legen kann, ist vermutlich: „Lassen sie es langsam angehen.“. Bleiben sie bei einer konstanten Entwicklung des Wachstums ihrer Backlink-Strukturen und legen sie die dadurch freigegebene Zeit stattdessen in die Optimierung ihrer Webseite „On-Page“ an, denn: Für guten Content hat bisher noch niemand eine Penalty erhalten!